Hallöchen,
eine kleine Aktualisierung:
So haben wir am Samstagnachmittag das schöne Stück nach Hause gebracht und waren erleichtert dass das Kabel von unser Wallbox ohne größeren Schwierigkeiten an den hinter das linke Vorderrad sich befindenden Ladeport reichte. Das Fahrzeug ist eine
"Executive Line", also die nächsthöchste Ausstattungsstufe, in langweiliges Dunkelgrau mit dazu passenden Innenraum.
Qualitätsmäßig ist alles tipptopp, wie normal bei Lexus. Frau @krouebi ärgerte sich etwas darüber das es nur für den Fahrersitz eine Lordosenstütze gibt - das ist etwas seltsam bei einem Fahrzeugpreis von immerhin gut 75.000 EUR. Das Fahrzeug ist angenehm zu fahren und enorm leise, da bewegen sich die Karosserieteile beim Blauwal nach fast 100.000 km erheblich mehr.
Sonntag früh um 5.30 Uhr legen wir dann los - ob wir es ohne Ladepause bis nach Gent schaffen bezweifle ich, aber wir haben reichlich Karten und Apps dabei, also kann nicht viel schief gehen. Tesla hat sogar gleich südlich vom Flughafen Zaventem einen Mega-Supercharger geöffnet, das auch von nicht-Teslas benutzt werden darf - leider in ein Einkaufsviertel, das wohl am frühen Sonntagmorgen nicht viel bieten wird.
Montag Vormittag steht der RZ wieder bei Lexus.
Wir sind (fast) pünktlich um 05.45 losgelegt.
Das Navi hat uns schon bei der Abfahrt mitgeteilt, dass wir es nicht bis Gent schaffen würde - eine Reichweitenanzeige habe ich erst auf den Rückweg gefunden, denn die wird bei einer normalen Lenkradeinstellung von den Gesichtssensor verdeckt.
Dieser Sensor ist eine Nervensäge - wenn man z.B. den Spurwechselassistenten benutzen möchte und zur Sicherheit die Spiegel checken, wird der Vorgang direkt abgebrochen weil man nicht auf die Straße schaut. In Deutschland mit euer "Schulterblick" wohl noch schlimmer - aber Lexus kann angeblich in die Werkstatt die Sensibilität absenken.
Das Fahrzeug ist SEHR komfortabel - keinen Zweifel darüber. Geschwindigkeitsanzeige so genau wie bei Tesla, 122 km/h Tacho entspricht 120 km/h per GPS. Wind- und Abrollgeräusche sind geringer als wir es von Tesla kennen.
Den neuen Supercharger bei Brüssel ist eine Servicewüste Sonntag früh, also haben wir auf den bestens bekannten Supercharger in Wavre ausgewichen, wo wir in das benachbarte Novotel während des (notwendigen) Ladens gefrühstückt haben. Das Laden hat (fast) problemlos geklappt, und sehr angenehm kann man im Tesla-App den Ladevorgang genau folgen, auch bei ein Fahrzeug von "fremden " Herstellern. Als wir zur Weiterfahrt bereit waren und zahlen möchten die nette Überraschung, als ich nach den dort üblichen "Tesla-Rabatt" gefragt haben: Die beiden Kaffees waren zu zahlen, die Croissants
"on the house"!
Obwohl wesentlich kleiner, moderner und antriebsmäßig schwacher als der Tesla hat der Lexus RZ einen ziemlich heftigen Appetit auf kWh - ± dasselbe als der Blauwal, was uns ziemlich enttäuscht hat. Die Praxis-Reichweite, bei sommerlichen Temperaturen, wird wohl keine 300 km sein, eher 250, und dafür möchten wir keine 75.000 EUR ausgeben, auch wenn im Innenraum Wohlfühl-Atmosphäre herrscht.
Amüsant, dass das Navi so parametriert werden kann, dass Straßen- und Ortsnamen in die jeweilige Ortssprache ausgesprochen werden. In Belgien jedoch weniger geschickt gemacht, da keine Rücksicht auf den wallonisch-flämischen Sprachstreit genommen wird - da wird ab Arlon flämisch gesprochen. Das kann bei einigen Kunden sicherlich schlecht ankommen.
Es war eine interessante Erfahrung, und auch den sehr positiven Meinungsaustausch mit den Verkäufer bei der Ablieferung war eine erfreuliche Ausnahme von was man sonst erleben kann. Und bis die Anschlußgarantieversicherung vom Blauwal in März 2025 endet kann auch bei Lexus Änderungen an diesem Fahrzeug vorgenommen worden sein.
In Gent ist übrigens ein neuer BYD-Händler seit einigen Wochen geöffnet worden - als
direkter Nachbar zu Tesla. BYD wird in Belgien von der Firma Inchcape vertreiben, die auch Toyota/Lexus in Belgien und Luxemburg vertreibt - und es besteht Pläne auch diese Marke im luxemburgischen Toyota/Lexus-Autohaus unterzubringen.
Ich habe heute versucht herauszufinden wie viel mehr man im Vergleich zu den (mMn übel aussehenden) bZ4X für ein RZ ausgeben müßte, aber es ist sehr schwierig an den Spezifikationen zu kommen. Beide sind aber für was sie bieten mMn etwas zu teuer.
Der am wenigsten schlechten Preis/Leistungskompromiß ist mMn die von uns gefahrene
"Executive Line" für gut 75.000 EUR mit Glasdach und Metallic-Lack. Der ist zu 8.000 EUR Förderung berechtigt, kommt also auf 67.000 EUR netto, was viel Geld für ein so relativ kompaktes Fahrzeug ist. Den schickeren
"Privilege Line" kostet 81.600 EUR, und bekommt wegen der 20" Räder nur 3.000 EUR Förderung, also 78.600 netto.
Für die gleiche Summe, bis auf ganz wenigen EUR (genau genommen VIER!), wie die von uns gefahrene
"Executive Line", bekomme ich bei Mercedes ein
EQE 300 Luxury Line mit allen pipapo, Fahrassistenzsysteme, Burmester-3D-Audio usw. usf. - daneben sieht so ein RZ ziemlich bescheiden aus, ganz abgesehen von die WLTP-Reichweiten von 440 km beim RZ und 629 km beim EQE.