Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 20.12.2023 20:15 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Die Testergebnisse bezüglich Sicherheit und Verbrauch seien bewusst und über Jahre manipuliert worden, ...
Insgesamt sind 64 Modelle und drei Motoren betroffen, begonnen hat das Ganze demnach spätestens 1989 – und hat sich nach 2014 offenbar auch noch verstärkt.
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Prototypen für Crashtests wurden im Vergleich zu den Serienmodellen regelrecht umgebaut. Ein Fall: Die Prüfer schnitten die Rückseite der vorderen Türverkleidung ein, damit beim Aufprall keine scharfen Kanten entstehen. An anderer Stelle wurde nach einem Crashtest mit zu hoher Geschwindigkeit einfach eine Standardgeschwindigkeit eingetragen, statt den Test zu wiederholen.
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fehlende Kontrollsysteme und den Mitarbeitern ein „unzureichendes Verständnis von Rechtsvorschriften“ und ein „geringeres Bewusstsein für die Einhaltung von Vorschriften“.
www.handelsblatt.com/unternehmen/industr...oyota/100004004.html
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Letzte Änderung: 21.12.2023 17:41 von Timico.
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Aw: "Schummelei" bei Daihatsu? 21.12.2023 07:22 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Wegen Sicherheitsmängeln
Daihatsu stoppt Auslieferung aller Fahrzeugmodelle
Die Toyota-Tochter Daihatsu hat angekündigt, wegen Sicherheitsmängeln keine Fahrzeuge mehr auszuliefern - weder in Japan noch ins Ausland. Betroffen sind auch Modelle, die unter der Marke Toyota verkauft werden.
[...]
Toyota erklärte zudem, es sei eine "grundlegende Reform" erforderlich, um Daihatsu "wiederzubeleben" und eine Überprüfung aller Zertifizierungsvorgänge. "Dies wird eine äußerst wichtige Aufgabe sein, die nicht über Nacht erledigt werden kann", hieß es von Toyota.
"Es wird nicht nur eine Überprüfung des Managements und der Geschäftsabläufe erforderlich sein, sondern auch eine Überprüfung der Organisation und Struktur." Toyota werde die "Wiederbelebung von Daihatsu in vollem Umfang unterstützen", hieß es weiter.
www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen...lieferungen-100.html
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32686
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Aw: "Schummelei" bei Daihatsu? 21.12.2023 08:10 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Aufdeckung weiterer betrügerischer Aktivitäten im Zertifizierungsantrag der Daihatsu Motor Corporation, Aussetzung der Auslieferung von Fahrzeugen, die von Toyota verkauft wurden, und zukünftige Maßnahmen
Heute erhielt Daihatsu Motor Co., Ltd. (im Folgenden als "Daihatsu" bezeichnet) einen Bericht eines von Makoto Kaiami beauftragten unabhängigen Ausschusses, der mit der Untersuchung des Betrugs beauftragt wurde, und die Toyota Motor Corporation (im Folgenden als "Toyota" bezeichnet) erhielt ebenfalls einen Bericht von Daihatsu.
Als Ergebnis der Untersuchung wurde festgestellt, dass es neben dem Betrug mit den Türverkleidungen im April und dem Betrug mit dem Polseitenaufpralltest im Mai 174 Betrugsfälle bei 25 neuen Prüfgegenständen gab. Die Anzahl der Modelle, die sich als betrügerisch erwiesen haben, beträgt 64 Modelle und 3 Motoren (Gesamtzahl der in Produktion, Entwicklung und eingestellten Modelle), einschließlich derjenigen, die bereits eingestellt wurden. Darunter befinden sich 22 Modelle und 1 Motor, die von Toyota verkauft werden.
Wir entschuldigen uns aufrichtig für die Unannehmlichkeiten oder Bedenken, die unseren Kunden und allen anderen Stakeholdern dadurch entstanden sind.
Als Reaktion auf die Ergebnisse dieser Umfrage hat Daihatsu heute beschlossen, die Auslieferung aller von Daihatsu entwickelten Modelle, die derzeit in Japan und Übersee produziert werden, vorübergehend auszusetzen, und Toyota hat ebenfalls beschlossen, die Auslieferung dieser Modelle vorübergehend auszusetzen.
Darüber hinaus erhielten wir im Laufe der Untersuchung durch das Third-Party-Komitee einige Informationen vom Third-Party-Komitee über die Fahrzeugmodelle, die möglicherweise betrügerisch sind, und Daihatsu führte interne technische Überprüfungen und tatsächliche Fahrzeugtests durch, um zu bestätigen, dass die Sicherheits- und Umweltleistung den gesetzlichen und behördlichen Standards entspricht.
In der letzten Phase der Untersuchung wurde festgestellt, dass bei den Airbag-Tests des Daihatsu Move/Subaru Stella, des Daihatsu Cast/Toyota Pixis Joy, des Daihatsu GranMax/Toyota Town Ace/Mazda Bongo nicht derselbe "Airbag-Auslösecomputer (ECU)" wie für das Massenprodukt verwendet wurde. Obwohl es nach der technischen Überprüfung keine Probleme mit der Insassenschutzleistung des Airbags gab, wurde auch festgestellt, dass die "Sicherheitsleistung im Zusammenhang mit der Insassenrettung (Türentriegelung)" im Seitenaufpralltest des Cast/Pixis Joy möglicherweise nicht dem Gesetz entspricht. Zu diesem Zeitpunkt sind uns keine Unfallinformationen im Zusammenhang mit diesem Vorfall bekannt, aber wir führen eine gründliche technische Überprüfung durch und untersuchen die Ursache und werden umgehend die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.
In anderen Fällen bestätigen wir, dass die durch Gesetze und Vorschriften festgelegten Leistungsstandards erfüllt sind, und die Gültigkeit der Verifizierungsergebnisse und -prozesse wird von TÜV Rheinland Japan K.K., einer unabhängigen Zertifizierungsstelle, bestätigt.
...(Aus dem Japanischen übersetzt von MS-Edge)
global.toyota/jp/newsroom/corporate/40238663.html
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+ --- P4 Plugin 08/2018 (VFL) ---
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Aw: "Schummelei" bei Daihatsu? 21.12.2023 08:44 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Das wird aber ganz schön aufwendig wenn diese Altlasten geheilt werden sollen. An alten Kisten neue Türen einbauen z.B. etc.
Bin gespannt.
Und wer ein betroffenes Auto hat, muss hoffen, daß kein Unfall passiert, mal abgesehen davon, daß man sich das sowieso wünscht.
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Kona E 136PS (11/2021-.....)
MB CLC 180 LPG (2017-....)
P3 Exe LPG, blau (8/2020 - 8/2021)
P3 EXE,Solardach,LPG, 2015-2018)
P3 Standard, weissmet. (2010-2020)
P3 PlugIn (EZ 10-2013) (01/2020-11/2021)
Mondeo Hybrid Turnier(Sohn)1/2020-1-2023; ab 12-2022 MB EQE
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Aw: "Schummelei" bei Daihatsu? 21.12.2023 15:41 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Daihatsu
Systematisch vertuschte Sicherheitsmängel
Der japanische OEM liefert vorerst keine Fahrzeuge mehr aus – denn das Ausmaß der Manipulationen bei Daihatsu-Crashversuchen ist größer als bisher angenommen. Eine Überprüfung aller Zertifizierungsvorgänge ist geplant.
[...]
Auf einer separaten Pressekonferenz führte das unabhängige Gremium die Ursache des Problems darauf zurück, dass das Daihatsu-Management die Ingenieure unter Druck setzte, die Entwicklungszeit für neue Modelle zu verkürzen. „Es gab einen enormen Druck auf die Mitarbeiter, da die Änderung der Zeit- und Verkaufspläne aufgrund von unvorteilhaften Testergebnissen als inakzeptabel angesehen wurde“, sagte Makoto Kaiami, der Leiter des Gremiums. Auch mangelhafte Kommunikation unter den Mitarbeitern sei ein Faktor, fügte er hinzu.
www.kfz-betrieb.vogel.de/daihatsu-stoppt...9a9ceeab9a17576799f/
Unterstreichung von mir. Erinnert etwas an VW-Diesel-Gate, auch wenn es um andere Dinge geht.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32686
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Aw: "Schummelei" bei Daihatsu? 21.12.2023 16:02 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Ja und leider lautet der Thread jetzt auch "Schummelei" (wenigstens in Anführungszeichen) und nicht von Grund auf "Betrug".
eppf
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Letzte Änderung: 21.12.2023 17:49 von eppf.
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 21.12.2023 17:42 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Ich hab den Titel präzisiert.
Timo
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07/03 - 03/12: Audi A2 1.4, EZ 04/02
03/12 - 05/13: Audi A2 1.4, EZ 11/04
05/13 - 04/19: Prius II Travel, EZ 11/08
04/19 - irgendwann: Ioniq Hybrid, EZ 02/18
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 21.12.2023 17:50 - vor 4 Monaten, 2 Wochen
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Ich habe nur die Beiträge ( Zitate ) hier gelesen.
Bei Betrug ist die Frage, wer wurde von wem Betrogen? Der Kunde vom Hersteller, Toyota von der eigenen Tochter, die Zulassungsbehörden aufgrund nicht eingehaltener gesetzlichen Vorschriften?
Ich bin sicher, die Wahl des Wortes "Betrug" ist aus Sicht von Toyota anzunehmen. Andere Dinge sind Details, welche aus den Zitaten sicher nicht zu 100% hervorgehen.
fehlende Kontrollsysteme und den Mitarbeitern ein „unzureichendes Verständnis von Rechtsvorschriften“ und ein „geringeres Bewusstsein für die Einhaltung von Vorschriften“. Aha, der "Mitarbeiter" befindet sich unter den Schuldigen.
eine Überprüfung des Managements und der Geschäftsabläufe Dort ist der Hebel, welcher für alles die Verantwortung trägt. Bei Desinformation durch untergeordnete Schichten, bleibt natürlich etwas Spielraum, aber die Verantwortung bleibt.
die durch Gesetze und Vorschriften festgelegten Leistungsstandards erfüllt sindOffenbar kein Betrug im engen Zusammenhang mit gesetzlichen Vorschriften.
Wie wohl fast immer liegen die Ursachen der Probleme im höheren Management, welche ich nicht als "Mitarbeiter" benennen würde. Klar, kann jeder Angestellte ( Mitarbeiter ) sich gegen erkannte Schummelei im Konzern bemerkbar machen, aber mehr als der "Dumme" sein, kommt oft nicht dabei heraus.
Hybridfan5
BTW ( by the way ): Bei meinem damaligen zum Totalschaden geschädigten P2 lies sich die Fahrertür auch nicht mehr öffnen. Weder von innen noch von außen. Die Feuerwehr ist über solche Dinge nicht begeistert. Ich war aber im P2 sicher aufgehoben und es hat mich am Ende nicht gestört.
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Letzte Änderung: 21.12.2023 21:30 von Shar.Grund: Titel angepasst
Zitat: Du bist auch so einer, der im DB Navigator schaut, wann der Zug ankommt, und dann am Gleis steht. Der DB Navigator ist keine App, in der man Zugfahrpläne einsehen kann, sondern eine Projektionsfläche für unsere Hoffnungen. - M. Schafroth
2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 270 Tkm
2012-2017 YHSD Life + Komfort & Design, weiß 215 Tkm 4,1-3,9 LHK
2010-2012 P3 Mod.2010 Life + Schiebedach & Solar schwarz 90 Tkm 3,9-4,0 LHK Durchschnitt 59 km/h
2007-2010 P2 FL SOL silber 60+50 Tkm 4,7-4,5 LHK
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Egon
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 28.12.2023 09:23 - vor 4 Monaten, 1 Woche
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Wirklich schade - selbst der Toyota iQ ist betroffen, einer meiner Lieblingswagen. Wunderbares Fahrzeug. Sicherheit war eines der haupt Argumente. Aber nun weiß man nicht, wie ein Crashtest ohne Betrug ausgesehen hätte.
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 28.12.2023 09:35 - vor 4 Monaten, 1 Woche
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Ich bin schon gespannt, wie hier die Gerichte entscheiden werden.
Für mich würde ein logisches Urteil wie folgt aussehen:
Jeder Fahrzeugtyp, bei dem der Crashtest manipuliert wird, kann zurückgegeben werden, unter Anwendung der "300000km-Regel".
D.h. wenn ein Fahrzeug z.B. 75000km gelaufen ist, bekommt man 3/4 des Kaufpreises zurück, egal wie alt es ist!
Die Diskussion, ob auch bei solchen Kleinwagen die Grenze von 300000km herangezogen werden sollte, würde ich erst gar nicht aufmachen. Bei einem ersten Blick auf mobile.de finde ich z.B. 160 gebrauchte iQ, davon 11 mit einem Kilometerstand zwischen 200000 und 300000km.
eppf
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 28.12.2023 10:20 - vor 4 Monaten, 1 Woche
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Sollte und wird man hier anders agieren, als bei Schadstoff-Schwindeleien? Hier wurde ja gerne argumentiert, dem Kunden sei kein Schaden entstanden, das Auto fahre schließlich.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32686
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Letzte Änderung: 28.12.2023 10:21 von KSR1.
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 28.12.2023 10:53 - vor 4 Monaten, 1 Woche
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Naja, so richtig kann man das nicht vergleichen. Es geht hier um die Sicherheit der Autoinsassen und im Gegensatz zum Dieselskandal kann man den Fahrzeughaltern nicht indirekt vorwerfen, mit ein bisschen Recherche hätte man herausfinden können, dass es die Hersteller mit den Abgasnormen nicht so genau nehmen.
Wenn jemand aussagt, er habe sich seinerzeit beim Kauf aus Sicherheitsgründen gezielt für ein Auto mit einem möglichst guten Crashtestergebnis entschieden, hat die Diskussion doch schlagartig ein Ende. Oder pfiffen es die Spatzen beim Crashtest auch schon Jahre vorher von den Dächern, dass hier wie bei den Abgaswerten gelogen und betrogen wird? Ich habe es jedenfalls noch nicht gehört. Dass die Diesel-PKWs die EURO-Norm-Grenzwerte nicht ansatzweise einhalten, wusste ich dagegen bereits lange vor Sept. 2015, als der Abgasskandal in Form von Abschalteinrichtungen ans Licht kam.
Es ist jedenfalls schon eine ganz andere Größenordnung, ob man den Autokunden zumutet, neben Millionen anderer PKWs mehr Dreck als erlaubt durch den Auspuff zu blasen, oder ob es im Falle eines Unfalls um das eigene Leben geht!
Außerdem ist es kein deutscher Hersteller, der hier ein großes Problem hat, da entscheidet es sich leichter, diesen in die Pfanne zu hauen .
Die Rechtsanwälte sollten es hoffentlich gelernt haben, nun nicht mehr Vokabeln wie "Schadenersatz" in den Mund zu nehmen, sondern besser "Fahrzeugrückgabe". Wer Geld dafür verlangt, damit er ein Auto mit einem manipulierten Crashtestergebnis weiterfährt, soll vollkommen zurecht dabei keinen Erfolg haben.
eppf
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Letzte Änderung: 28.12.2023 10:55 von eppf.
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Aw: Daihatsu vertuscht Sicherheitsmängel 28.12.2023 16:52 - vor 4 Monaten, 1 Woche
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KSR1 schrieb:
Sollte und wird man hier anders agieren, als bei Schadstoff-Schwindeleien? Hier wurde ja gerne argumentiert, dem Kunden sei kein Schaden entstanden, das Auto fahre schließlich.
Spannend ist hier ja: was ist mit den Nutzern, die einen Unfall hatten und ggf verletzt wurden? Müsste man hier nicht schauen, wie die Verletzungen ausgefallen wären, wenn das Fahrzeug dem tatsächlichen Crashtest entsprochen hätte und entsprechend Schmerzensgeld zahlen?
Ich finde, das ist nochmal ein anderes Nivau an Betrug.
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