Priusfreunde.de

Bei einem sicher konstruierten Fahrzeug muss vor allem die Fahrgastzelle sehr steif sein, außenherum wäre es am besten, es ließe sich alles wie eine Ziehharmonika zusammenschieben.

Und du meinst die bei Tesla wissen das nicht und haben bisher nur durch Zufall mit die sichersten Autos gebaut?

Hast du schon Crashtestergebnisse vom Cybertruck?

Eben. Zudem ist das eine völlig andere Baustelle als beim Fußgängerschutz, um den es in den vorhergehenden Beiträgen ging.

Crash mit anderen Fahrzeugen: Kraftaufnahme und Verteilung über die tragende Struktur.

Crash mit Fußgängern/Radfahrern: Minderung des Verletztungsrisikos über nachgiebige Anbauteile und "weiche" Oberflächen.

Timo

Minderung des Verletztungsrisikos über nachgiebige Anbauteile und "weiche" Oberflächen.

Ich glaube tatsächlich nicht, dass das bei Pickup-Trucks mit derart hochbauenden und flachen Fronten eine nennenswerte Rolle spielt, da Radfahrer und Fußgänger von solchen Fahrzeugen eher "weggekickt" werden und sich dann am unnachgiebigen Bordstein schwer(s)t verletzen (was auch eine im Forum verlinkte Studie zu Fußgänger/Radfahrer vs. SUV bestätigt).

Zu den "weichen Oberflächen" würde ich noch die Vermeidung von Ecken und Kanten im Frontbereich dazu nehmen.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Hast du schon Crashtestergebnisse vom Cybertruck?Mit den bisherigen Teslamodellen hat der Cybertruck jedenfalls einmal wenig zu tun.
Wenn man etwas von "gehärtetem Edelstahl" und "schussfest" liest, dann ist das augenscheinlich mehr eine Panzerkonstruktion als ein PKW. Mit den bisherigen Stahl/Alu-Konstruktionen hat das nicht mehr viel zu tun.

Natürlich habe ich auch keine Crashtestergebnisse zur Hand, woher auch?
Bloß die Berichte über die Bauart lassen wohl unbestritten zumindest Zweifel daran aufkommen, dass die Karosserie über eine herkömmliche Knautschzone verfügt. Wenn man mit dem Vorschlaghammer gegen die Türen schlagen kann, ohne eine Beule zu hinterlassen (siehe Bericht von AMS) und das ggf. auch noch für die Frontpartie gilt, bin ich eben sehr gespannt, wie man bei einer so steifen Außenkarosse die Aufprallenergie ähnlich gut dämpfen will, wie bei den bisherigen Konstruktionen.

Ohne eine halbwegs vergleichbare Knautschzone fehlt mir irgendwie die physikalische Grundlage, wie das funktionieren soll. Irgendwo muss die Aufprallenergie jedenfalls hin und das in Verbindung mit möglichst niedrigen Beschleunigungswerten für die Insassen.

Hier noch der AMS-Link:
www.auto-motor-und-sport.de/elektroauto/...tstart-serienmodell/

eppf

Du hast dich noch nie mit dem Thema beschäftigt, oder? Und weiterhin würfelst du die Schlag-/Schussfestigkeit der Außenhaut mit dem Verhalten der tragenden Struktur bei einem Unfall durcheinander. Das Eine hat mit dem Anderen absolut gar nichts zu tun.

Timo

Und deshalb darf man bei diesen absolut unüblichen Materialien nicht einmal Zweifel anbringen, ob das wirklich gutgehen kann, ohne gleich angemacht zu werden?

Bloß weil man zuvor ja bei den Stahl/Alu-Modellen offenbar in dieser Richtung alles richtig machte.

Ich finde es jedenfalls mutig zu glauben, bei einer derart höheren Außensteifigkeit werde man von Grund auf ohne viel Nachbesserungen einen vergleichbaren oder gar höheren Sicherheitsstandard erreichen können.

Man kann heute sicherlich schon sehr viel am Rechner simulieren, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass man bei einer derart neuen Konstruktionsart ohne diverse Crashtests unter verschiedenen Aufprallbedingungen mit zugehörigen Nacharbeiten auskommen wird.

eppf

Timico schrieb:
Du hast dich noch nie mit dem Thema beschäftigt, oder? Und weiterhin würfelst du die Schlag-/Schussfestigkeit der Außenhaut mit dem Verhalten der tragenden Struktur bei einem Unfall durcheinander. Das Eine hat mit dem Anderen absolut gar nichts zu tun. Wenn ich mich hier mal einmischen darf. Was trifft als erstes auf den Verkehrsgegner? Die weiche Unterkonstruktion, oder die harte, kaum verformbare Außenhaut?

Definitiv - allerdings ist demnächst Serienbeginn und man hatte reichlich Zeit für Tests und Verbesserungen und immerhin fährt der Chef mit seinen Kindern darin herum.

Ich kann mir nicht vorstellen, das Tesla sich da eine Blöße geben wird und nicht mindestens Klassenbester sein möchte, das Medienecho kann man sich schon vorstellen.

Bei Tesla kann man sich alles vorstellen .

Aber auch einmal in der anderen Richtung gedacht:
Hatte es sich jemand vor 5 Jahren vorstellen können, dass chinesische Modelle beim Crashtest 5 Sterne einheimsen können? Mit dieser Aussage wäre man als Spinner abgetan worden.

Nichts ist offenbar unmöglich, garantiert auch keine Veränderung zum Schlechteren hin, weil man sich auf Grund bisheriger Topergebnisse auf den Lorbeeren ausruhte. Auch wenn es nicht direkt etwas mit Crashtests zu tun hat, aber es gibt genügend Beispiele, wo sich ein Vorzeigehersteller bei einem neuen Modell einen heftigen Fauxpas leistete.

eppf

Crash Test Tesla Cybertruck:

www.youtube.com/shorts/MivJItroabU?feature=share
www.youtube.com/shorts/MivJItroabU

Gruß Ulli

Darf ich bei der ganzen Diskusion mal erwähnen, das es in Deutschland diverse Geländewagen, SUVs und Transporter problemlos schaffen eine Zulassung zu erhalten wenn da an der Front aus Designgründen ein Bullenfänger aus Stahlrohren montiert wurde. Ein Dingens ohne jeglichen Nutzen im Großstadtdschungel nur um sagen zu können man könnte ja damit .... . Die "weiche" Front wird dadurch schön geschützt und das Thema Fußgängerschutz wird ausgehebelt.
Bei so manchen Dingen die heute so zugelassen werden fragt man sich wo ist da der Sinn.

Diese starren "Kuhfänger" sind aus genau diesen Gründen bei uns schon seit Jahren verboten.

Was den Cybertruck betrifft: nahezu sämtliche Märkte haben heutzutage umfangreiche Vorschriften zur Crashsicherheit, das primitive "mit 50 gegen die platte Wand" ist schon lange Vergangenheit. Zusätzlich gibt es noch unabhängige Organisationen wie IIHS, EuroNCAP, C-NCAP & Co, die die Einhaltung überprüfen und die Ergebnisse veröffentlichen.

Also völlig gleichgültig, was Tesla sich da aufgehalst hat (und Aussenstehende darüber mutmaßen ), müssen diese Vorgaben erfüllt werden, ansonsten bekommt der CT schlichtweg keine Zulassung. Nicht in den USA, nicht in Europa, nicht in China, nicht in sonstwo.

Timo

Servus.

De facto gibt es im Ausland mitunter weitaus geringere Anforderungen an die Sicherheit von PKWs als wie in z.B. hier in D.


Grüße ~Shar~

De facto habe ich mich schon vor 30+ Jahren über amerikanische Autos gewundert, wegen der dicken Stoßfänger, als bei uns noch massive Stangen aus Metall ans Auto geschraubt wurden.
So oder so gilt hier, das wir warten sollten statt zu spekulieren. Electrek hatte kürzlich einen Artikel über aktuelle Crashtests von Tesla auf dem Werksgelände. Es wurde orakelt, das bei bereits extern durchgeführten Tests Sicherheitsbedenken aufgefallen sind, Tesla womöglich nachbessern müsse und sich der Produktionsstart deutlich verschieben könnte. Allerdings wurde auf der Q3-Versammlung Teslas wohl verlautet, das der Cybertruck am 30.11. vorgestellt werden soll, mit ersten Auslieferungen des Fahrzeugs. Diese 5 Wochen werden wir wohl, nach den Jahren seit der Ankündigung des CT, auch noch herumkriegen.

LG
Klaus