Wenn das mal alles wäre. TSIs sind Benzin-Direkteinspritzer, bei denen im Gegensatz zum "normalen" Einspritzer die Feinstaub-Problematik durch Russpartikel zum Tragen kommt. Zumindest muss diese in der innermotorischen Konstruktion sowie in der Abgasreinigung besonders berücksichtigt werden, wenn auch im Vergleich zu einem Diesel etwas abgeschwächt. Das wird aber nicht oder nur ungenügend gemacht, weil er die grüne Feinstaub-Plakette sowieso bekommt (denn er hat ja einen geregelten Katalysator, und das muss reichen). Tut es aber nicht.
Das ist prinzipbedingt: Beim Ottomotor findet die Gemischbildung außerhalb des Zylinders statt. Hat er einen Vergaser, dann im Vergaser. Ist es ein Einspritzer mit Saugrohreinspritzung, dann hinter der Drosselklappe (also vor dem Einlassventil). Gezündet wird anschließend „fremd“ (nämlich durch eine Zündkerze).
Im Gegensatz dazu finden sowohl bei einem Diesel als auch bei einem Benzin-Direkteinspritzer die Gemischbildung innerhalb des Brennraums statt. Das Gemisch aus Treibstoff und Luft verbrennt beim Diesel durch Selbstzündung, beim TSI wird fremd gezündet. In beiden Fällen kommt es zur (in erster Linie durch den Diesel) bekannten Partikelproblematik.
Der Verbrauchsvorteil eines Benzin-Direkteinspritzers gegenüber einem normalen Benzin-Einspritzer liegt in der sogenannten "Schichtung". Darunter versteht man, dass im Teillast-Bereich durch eine durchdachte Gas-Führung dafür gesorgt wird, dass sich nur direkt um die Zündkerze herum zündfähiges Gemisch befindet und weiter weg von der Kerze lediglich heisse Luft, wenn man so will. Das spart im Teillastbereich Sprit, aber eben nur dort. In der täglichen Praxis ist dieser theoretische Verbrauchsvorteil eher gering, je nach Fahrprofil. Die Partikelproblematik aber nicht, die kann durchaus real sein, je nach Motor-Konstruktion.
Grüße, Egon<br><br>Posting geändert von: Egon, am: 17/04/2008 16:55