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Trend auf dem Pkw-Markt: Renaissance der Vollhybride

Fossile Kraftstoffe sind teuer, Elektroautos auch und zudem oftmals nur nach langer Wartezeit zu bekommen. Sind Vollhybride ein Ausweg?

www.heise.de/hintergrund/Trend-auf-dem-P...hybride-7068165.html

Vorweg, ja, unbedingt!

Der Reihe nach, u.a. 2 Dinge, die mir auffallen in diesem Artikel.

Zunächst, elektrisches Fahren gerät zur Nebensache im Vollhybrid. Das mag für den Autor der Zeilen so sein. Mit derzeit 57% aller gefahrenen km, bald 100.000, im freiwilligen EV-Mode teile ich mit meinem HEV diese Ansicht ganz und gar nicht. Kann mein Auto zwar nur zwischen 1 bis 3km mit geladener Hybridbatterien rein elektrisch herausgekitzelt fahren, so geht es doch wesentlich um die Summe dieser immr wieder möglichen EV-Einzelabschnitte, die den Spritkohl nicht fett werden lassen.

Dann, es wird geschrieben, dass es den Prius, gemeint ist als HEV, in D gibt. Hier wäre gab das treffendere Wort gewesen. Es gibt nur noch gebrauchte, neu ist sein Spuk seit geraumer Zeit vorbei. Das scheint dem Autor entfleucht zu sein.

Eine Renaissance von Vollhybriden begrüße ich, da ich gerade das HSD, das beste Vollhybridkonzept von allen in meinen Augen, als überhaupt nicht abgeschrieben und unzeitgemäß erachte gegenüber einem reinen E-Antrieb oder Plug-Ins. Ganz im Gegenteil. Das kann jeder sehen wie er will.

Ein HSD ist allerdings kein Spritverachterselbstgänger. Man muss schon sehr sparsam fahren wollen und können. Dann überrascht es in einigen wenigen Modellen mit sehr schlanken Verbräuchen. Immerhin bietet es die Möglichkeit dazu. Mehr als irgendein ein anderes Verbrennerkonzept, in das auch ein E-Motor involviert sein kann. Jedoch ist ein sehr sparsamer Verbrauch nicht mit allen HSD unter allen Umständen gegeben, denn sein Verbrauch lässt sich wie mit allen Autos auch gehörig nach oben pushen. Prost!

Zitat daraus:
Die Kombination aus sinkender Staatsförderung für BEV und PHEV bei gleichzeitig steigenden Kraftstoffpreisen könnte zu einer Stärkung von sparsamen Vollhybriden führen. Japanischen Marken wie Honda, Nissan und Toyota sind hier besonders gut aufgestellt.

Entscheidend für den Antriebsmix bis zum Ende dieses Jahrzehnts bleibt die Frage, wie schnell und wie stark die Kosten für Traktionsbatterien in Elektroautos sinken können. Wahrscheinlich werden nickel- und kobaltfreie LFP-Zellen ab 2025 auch im deutschen Markt zu einer Preisdämpfung bei Elektroautos führen. Der Mechanismus der CO₂-Flottengrenzwerte in der Europäischen Union bleibt in Kraft. Er ist der große Treiber im Hintergrund.
Nicht falsch. Was der Autor aber nicht erwähnt ist, dass die auf europäischer Ebene installierte Plugin-Hybrid-Betrugsformel dafür sorgt, dass die Hersteller sehr viel mehr Interesse am Verkauf möglichst vieler Plugin-Hybride haben.

Von jedem verkauften Exemplar profitieren sie ungleich mehr als von einem Non-Plugin-Hybriden, sogar in mehrfacher Hinsicht und abgekoppelt vom realen Energieverbrauch. Wäre das nicht so, hätte sich das ganze völlig anders entwickelt.

Grüße, Egon

Es muss halt jemand auf den Markt kommen, der BEV realistisch erschwinglich macht, statt künstlich teuer (Tesla inklusive!). Die Chinesen sind da auf gutem Fuß in Europa unterwegs demnächst. schreibt der Spiegel:

www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ch...29-8e09-c562b20c2d4c

Wenn sich das in früher üblichen Gefilden abspielt (25.000...30.000€ für einen Mittelklasse Wagen wie Prius) und reale Lieferzeiten von <=4 Monaten. Dann wird es interessant.

Kann aber noch Jahre dauern. Spiegel bauscht ja Themen hoch, die noch viele Jahre dauern in der realen Welt.

NB: Weinfux: der fast 50%ige E-Anteil täuscht. Nicht die Zeit, oder km sind entscheidend, sondern die Energie. Merke ich immer im Mittelgebirge. 10km rauf. Motor, fast 9l/100km umgerechnet. Runter, 10km, immer mit 0 RPM, 0 Verbrauch. Am Ende steht 4,5l/100 Schnitt. Das Gleiche gilt für Beschleunigen/Ausrollen (Puls/Glide). Letztlich kommt beim Vollhybriden die gesamte Bewegungsenergie aus dem Benzin und ICE, nix anderem.

Ich bin für jeden Vollhybriden dankbar, der den Weg in die Autohäuser findet! Die Auswahl ist leider sehr mager, wenn man bei Toyota nicht fündig wird.

Timo

Wisedrum schrieb:
Zunächst, elektrisches Fahren gerät zur Nebensache im Vollhybrid. Das mag für den Autor der Zeilen so sein.
Ich halte es für sinnvoll, das es so klar geschrieben wird. Was ist die erste Frage, wenn ich jemandem sage, ich fahren einen Hybrid? Genau: "wieviele Kilometer kannst Du damit elektrisch (am Stück) fahren?". Wenn man das ehrlich mit "2-4 Kilometer" beantwortet wird man ausgelacht. Es geht hier also um einen bzw. den wichtigen Unterschied Plugin- vs. Vollhybrid.

LG
Klaus

... wie einst der Prius ...Erstaunlicherweise bekommt man hier und da immer noch einzelne Neufahrzeuge

Prius Comfort, BJ 2021, 20km

Wo DER herkommt, möchte ich zu gerne wissen ...

Egon schrieb:
Was der Autor aber nicht erwähnt ist, dass die auf europäischer Ebene installierte Plugin-Hybrid-Betrugsformel dafür sorgt, dass die Hersteller sehr viel mehr Interesse am Verkauf möglichst vieler Plugin-Hybride haben.

Von jedem verkauften Exemplar profitieren sie ungleich mehr als von einem Non-Plugin-Hybriden, sogar in mehrfacher Hinsicht und abgekoppelt vom realen Energieverbrauch. Wäre das nicht so, hätte sich das ganze völlig anders entwickelt.
Genau das ist der Punkt. In Deutschland hat man - nachvollziehbarerweise die Verkäufe der Gattung HEV nicht fördern wollen (deutsche Hersteller haben deren Entwicklung ja verpennt bzw. nicht vorangetrieben aufgrund der Vermutung nur geringe Verkaufszahlen in der Funktion als "Sparantrieb" zu erzielen). Und wie @Egon eben sagte, verdienen sie mit den Plug-ins auch deutlich mehr. Und sie rechnen die Flottenverbräuche deutlich reiner als HEVs. Alles sehr durchdacht mal wieder - im Sinne der Hersteller

Bei Gebrauchtwagen sind Toyotas Hybride zur Zeit sehr beliebt. Ein Prius Plus von privat, max. 6 Jahre alt, ist fast nicht zu finden. RAV4s ab 2017 haben gefühlt seit Weihnachten um 4000 Euro zugelegt. Es gibt zwar einige Angebote, aber gute RAV4 sind normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen weg. Plug-in Fahrzeuge verfolge ich nicht so, aber mir scheint, dass man hier noch eher "Schnäppchen" machen kann, was immer ein Schnäppchen sein könnte. Vielleicht kommen wir auf mittlere Sicht dahin, dass Privatkunden günstig PHEVs kaufen weil sie sowieso meistens nur Kurzstrecke fahren und die Solaranlage auf dem Dach den Strom liefert.

DA5301 schrieb:
Prius Comfort, BJ 2021, 20kmWorin besteht der Unterschied der beiden unten stehenden Corolla mit unterschiedlicher Effizienzklasse bei gleichem Antrieb? Einmal mit + und einmal mit ++.

MfG Harzbube.

wenn der Kauf von Plugin-Hybrde nicht finanziell unterstütz würde, würden die meisten deutschen Hersteller auf ihren teuren Karossen sitzen bleiben.
Solange es noch Vollhybride gibt, werde ich nichts anderes fahren.
Ich warte jetzt auf den Corolla Cross, alternativ auf den Kia Niro.

Gruß
Klaus

Harzbube der Eine mit A+ ist ein TS, der Andere mit A++ ein normaler Schrägheck.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Harzbube der Eine mit A+ ist ein TS, der Andere mit A++ ein normaler Schrägheck.Ja, wo Du es sagst, hab aber genau hinschauen müssen.

MfG Harzbube.

Die Auto Motor und Sport sieht das völlig anders. In einer der letzten Ausgaben war eher ein Abgesang auf die Vollhybride drin. Vergleich Yaris Cross und Honda HR-V. Da ist man sinngemäß eher der Meinung, dass die Vollhybriden das gleiche Schicksal erleiden werden wie die SMS. Die gibt es zwar noch, aber wirklich gebraucht werden die nicht mehr. Beim HR-V wurde ein mordsmäßiger (Hybrid-)Aufwand festgestellt, der zwar gut funktioniert, aber nicht besonders effizient ist. Tenor: Viel Aufwand für wenig Verbrauchsersparnis. Artikel leider nicht frei zugänglich.

In der deutschen Motorpresse wurden die Hybridfahrzeuge schon immer schlechtgeredet, warum sollte sich das ändern?
Die deutsche Autoindustrie kann wirklich effiziente Hybride ja immer noch nicht

Gruß!
JoAHa