Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 10:29 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Eine pauschale "Weisheit" gibt es bezüglich Aufforstung nicht, schon gar nicht für eine ganze Region wie "der Harz". Jeder Hektar muß individuell betrachtet werden. Auf der Nordseite eines Hügels ist es anders, als auf der Südseite, der Boden kann in einem Tal dicht und mit Tonschichten sein, im Nachbartal poröser und/oder mit Abfluß.
Womit man bei uns angefangen hat, ist Entwässerungsgräben, die vor 40 Jahren noch sehr sinnvoll schienen, wieder zu verfüllen. Damit Feuchtigkeit länger im Gebiet bleibt und nicht durch Gräben und Rohre abfließt.
Was viele Förster auch machen wollen, ist von Tieren eingeschleppte Baumarten wachsen lassen und nicht zugunsten einer gewünschten Art frühzeitig zu entfernen. Mal ein paar Jahrzehnte warten und sehen was sich etabliert, das dürfte dann die besten Zukunftschancen haben. Künftige Veränderungen wie "ausbleibender Golfstrom in 2100" kann man ohnehin nicht seriös berücksichtigen.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32954
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 10:31 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Ich würde auf eine gemischte Strategie setzen und schauen was die Natur draus macht - also einfach Samen aller Arten ausstreuen und sehen was am Leben bleibt :->
Also auch gleich ein paar Kakteen, denn ich glaube nicht, das irgendwer zuverlässig voraussagen kann, was mit Sicherheit funktionieren wird.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 10:56 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Lesenswerter Artikel, der so manche "Argumente" vermeintlicher Auskenner widerlegt:
Die Kraft toter Bäume
Im Nationalpark Harz sind die Folgen des Klimawandels besonders sichtbar. Die Natur einfach sich selbst zu überlassen kann eine Lösung sein.
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„Hier sieht man den Wald von morgen“, sagt Friedhart Knolle eher beiläufig. Was? Das soll der zukünftige Wald sein? „Ja, der Wald ist nämlich gar nicht so tot, wie er aussieht.“ Die toten Fichten seien nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu einer neuen Wildnis.
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Schon nach ein paar Metern Fußweg ist unübersehbar, dass zwischen den stehenden und liegenden Stämmen bereits eine neue Generation Wald heranwächst.
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Ehemalige Wirtschaftswälder dürfen wieder zu wildem Naturwald werden. „Wir greifen hier nur noch zur Sicherheit der Gäste und des Straßenverkehrs ein“
Waldschäden im Harz
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Letzte Änderung: 17.04.2023 11:29 von Timico.Grund: Link repariert
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 11:29 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Bitte unterstrichener Satz und dick ausgeführte Worte beachten.
harzbube schrieb:
Z.Z ja! Seit Herbst regnet es bei uns fast Tag für Tag, sogar der im Regenschatten gelegener Ort.
Das mit den Argumenten des nicht tief eindringenden Oberflächenwassers ist mir hinreichend bekannt und stimmt. Aber wie ich oben schrieb...
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Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 12:01 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Waldbrand in den Pyrenäen in Frankreich ausgebrochen
www.derstandard.de/story/2000145557140/w...nkreich-ausgebrochen
Hat es in Spanien nicht auch schon gebrannt in 2023? ... Ja richtig - vor 3 Wochen etwa. Die Feuer Saison ist wohl eröffnet in Europa.
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32954
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 17:28 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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KSR1 schrieb:
Ok, die Bäume haben also nicht gebrannt, brennen können, weil sie tot und trocken waren, sondern weil Äste auf dem Boden lagen. Ist klar. Dann kannst Du ja mal versuchen, Holzscheite eines frisch gefällten, bis dahin im Saft stehenden Baumes anzuzünden, indem Du sie mit ein paar Reisig dazwischen aufschichtest.
LG
Klaus
Na Auslöser ist wohl durchaus der Mensch. Nur weil ein Baum tot oder trocken ist brennt er nicht gleich.
Für die Entstehung eines Feuers müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:
1. Ein brennbarer Stoff muss vorhanden sein. Das wäre durchaus ein trockener Baum.
2. Sauerstoff (meist als Bestandteil der Umgebungsluft) muss vorhanden sein.
3. Wärme muss vorhanden sein, um den Verbrennungsvorgang zu starten. Und da reichen keine 40°C im heißen Sommer. Da muss schon mehr passieren
Aber wenn das der Fall ist, dann ist ein zugänglicher Wald für die Feuerwehr wohl einfacher zu löschen als ein "Naturwald". Da muss das Wasser aus dem Schlauch auch auf die brennende Stelle treffen. Der Schlauch muss mit dem Feuerwehrmann dran in die Nähe dieser Stelle kommen.
Ja und das Wasser, der Schlauch und der Feuerwehrmann müssen mit einem Fahrzeug auch an die Stelle kommen, die brennt. Das heißt das freie Zufahrten, freie Wege und ein aufgeräumter Wald schon von Vorteil sind, wenn es brennt.
Der Faktor Zeit, die Brandausbreitung etc. wird alles begünstigt wenn alles was umfällt liegen gelassen wird.
Querliegende Bäume und Äste am Boden verhindern das man eben den Waldboden so durchnässt, das man die Glutnester tatsächlich aus bekommt.
Waldbrand ist ein größeres Thema als manche glauben.
Und ich gehe davon aus, das es im Nachgang zu den Waldbränden im Harz durchaus ähnliche Ausführungen der betroffenen Feuerwehren gab.
Was halt zusätzlich die Waldpflege und die Brandbekämpfung erschwert ist das Gelände, was im Gebirge nun mal noch dazu kommt.
Hier nur Klimawandel zu rufen ist deshalb falsch.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 17:46 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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@eppf:
"Art. 20 GG:
...
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen ... ausgeübt."
Es gibt also im GG keine Einschränkung dafür.
Unsere Volksvertreter haben aber bisher nur den Fall der Änderung von Ländergrenzen (gem. Art. 29) gesetzlich geregelt (Gesetz über das Verfahren bei Volksentscheid...) und auch Karlsruhe hat keine Initiative gezeigt. Dadurch ist es Realität, daß die Staatsgewalt nur von unseren Abgeordneten ausgeht, mit der erwähnten Ausnahme.
Ich finde das ziemlich arrogant...
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Letzte Änderung: 17.04.2023 17:53 von bujatronic.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 18:19 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Siehe z.B. auch hier:
www.bundestag.de/resource/blob/416458/69...-005-14-pdf-data.pdf
Daraus:
"Für die Bundesebene gilt: In Art. 20 Abs. 2 Grundgesetz (GG) ist verankert, dass das Volk die Staatsgewalt in „Wahlen und Abstimmungen“ ausübt. Abstimmungen sieht das Grundgesetz allerdings nur in bestimmten Fällen vor. So werden in Art. 29 GG die direktdemokratischen Mittel der Volksbefragung, des Volksbegehrens und des Volksentscheids für eine Neugliederung des Bundesgebietes (sog. Territorialplebiszite) genannt."
So weit also auch Übereinstimmung mit deinem Beitrag.
Weiter unten steht:
"Ob und unter welchen Voraussetzungen weitere direktdemokratische Instrumente auf Bundesebene eingeführt werden könnten und sollten, ist seit Entstehung des Grundgesetzes Gegenstand der politischen Diskussion und wissenschaftlichen Erörterung."
Hieraus implizit zu fordern, dass ggf. Karlsruhe hätte tätig werden müssen, kann ich nicht nachvollziehen und daraus irgendeine Arroganz abzuleiten, finde ich übertrieben.
Deutschland hat sich nun mal für die parlamentarische Demokratie entschieden und nicht so wie z.B. die Schweiz. Eine parlamentarische Demokratie mit der direkten Demokratie auch auf oberster Ebene via Volksentscheide zu vermischen, finde ich keine gute Idee. Das könnte durchaus böse ausgehen, wenn so wie heutzutage üblich, meist nur noch schwarz und weiß aufeinander treffen. Da könnte der Populismus noch stärker durchschlagen, als es bereits heute der Fall ist.
Ich finde es gut, dass Volksentscheide auf Kommunalebene bis hin zu Landesebene begrenzt sind. Da gibt es ggf. immer noch das übergeordnete Korrektiv nach dem Prinzip "Bundesrecht bricht Landesrecht", wenn ein Bundesland zu weit aus der Spur gerät.
eppf
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Letzte Änderung: 17.04.2023 18:21 von eppf.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 19:45 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Deutschland hat sich nun mal für die parlamentarische Demokratie entschieden
Stimmt nicht, das war der parlamentarische Rat, der von Konservativen beherrscht war und wo sogar Altnazis vertreten waren. Das Volk hatte nie die Gelegenheit, dazu etwas zu entscheiden.
Aber Du hast schon Recht: Wo kämen wir denn hin, wenn unsere ach so klugen Politiker "Das Volk, den großen Lümmel" (Heine) befragen würden...
Ich frag mich bloß, sind die Schweizer oder wir dümmer?
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Letzte Änderung: 17.04.2023 19:46 von bujatronic.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 17.04.2023 20:49 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Was hat das mit "dümmer" zu tun? Beide Systeme haben ihre klaren Vor- und Nachteile und so etwas wie die Schweiz zählt zu den absolute Ausnahmen.
Vor allem hatte die Schweiz über 100 Jahre zeit, dieses System zu "üben".
Ich möchte mir die Folgen nicht ausmalen, wenn wir hier in D ohne "Übung" Bundesgesetze via Volksentscheid erlassen würden, das könnte wie gesagt äußerst negative Entwicklungen mit sich bringen, bei dem zwischenzeitlich omnipräsenten Populismus.
Man muss sich auch vor Augen halten, dass insbesondere infolge des Klimawandels in nächster Zukunft kein Weg an unpopulären Entscheidungen vorbeiführt. Solche Entscheidungen werden bei einer direkten Volksbefragung nie und nimmer getroffen. Durch die aktuelle Regierung zwar auch noch nicht, aber irgendwann wird der Leidensdruck so groß, dass man nicht mehr umhin kommt.
Wenn du sagst, das Volk hatte nie etwas zu entscheiden, dann fehlt mir allerdings die Phantasie, wie man nach dem Krieg via direkter Volksbefragung eine Demokratie in D auf die Beine hätte stellen können. Außerdem habe ich meine erheblichen Zweifel, ob die Besatzungsmächte England, Frankreich und USA ein System a la Schweiz durchgewunken hätten.
Aber was machen wir jetzt momentan wieder?
Richtig, genau das eigentliche wichtige Thema auszuklammern und lieber über die politische Systemfrage zu reden, obwohl unser sicher alles andere als fehlerloses System für die allermeisten anderen Länder auf der Erde nach wie vor eine Traumvorstellung wäre.
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 18.04.2023 10:04 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Ich verwende nicht das Wort "dumm", sondern denke im Zeitalter der etablierten, flächendeckenden Desinformation, sowie dem Rückblick auf die Entwicklung der Gesellschaft in Dtl. seit 33 J. und ganz allgemein von Kindesbeinen an, sehe ich keine zufriedenstellende Lösung. Wir müssen sowieso alle zusammen die Suppe auslöffeln. Und welche Suppe auf den Tisch kommt, bestimmen die Naturgewalten, welche zum realen Erlebnis werden.
Zurück zum Thema Klima:
Zitat: Es reicht einfach nicht für besseres Klima
Deutschland hat 2022 1,9 Prozent weniger CO₂ emittiert als im Jahr zuvor. Das hat ein Gutachten des Expertenrats für Klimaschutz bestätigt, in dem die Zahlen geprüft wurden, die das Umweltbundesamt bereits Mitte März veröffentlicht hat. Zunächst klingt das nach einer guten Nachricht, doch das Expertengremium mahnt: Der Rückgang bei den Emissionen lässt sich vor allem auf die Krisen des vergangenen Jahres zurückführen und ist womöglich nur temporär. - podcast - www.zeit.de/politik/2023-04/treibhausgas...t-nachrichtenpodcast
Kanzleramt gibt Wissing Freibrief
Nichtstun beim Klimaschutz zahlt sich aus: Seit seinem Amtsantritt hat Verkehrsminister Wissing keine hinreichenden Vorschläge zur Treibhausgasreduktion vorgelegt. Nun sollen andere die Aufgabe erledigen.
- www.spiegel.de/auto/freibrief-fuer-volke...83-8ac7-ef4c726a9d35
- www.n-tv.de/politik/Kanzleramt-befreit-W...article24059091.html
Offenbar wurde beim SPON eine Korrektur der Überschrift vorgenommen:
Hybridfan5
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Letzte Änderung: 18.04.2023 12:09 von Hybridfan5.
2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 280 Tkm
2012-2017 YHSD Life + Komfort & Design, weiß 215 Tkm 4,1-3,9 LHK
2010-2012 P3 Mod.2010 Life + Schiebedach & Solar schwarz 90 Tkm 3,9-4,0 LHK Durchschnitt 59 km/h
2007-2010 P2 FL SOL silber 60+50 Tkm 4,7-4,5 LHK
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Aw: Klartext zum Klimawandel 18.04.2023 10:40 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Was mich am meisten stört, ist folgende Denke, die im Bericht steht:
"Nun sollen andere die Aufgabe erledigen."
Das zeigt auf, dass die Politik nichts, aber auch gar nichts kapiert hat. Die vorgegebenen Klimaziele sind Mindestziele, wo sich alle Experten einig sind, dass sie schlussendlich nicht reichen werden.
D.h. man müsste die Sektorziele auch als Mindestziele ansehen und wenn ein Sektor mehr schafft als vorgegeben, dann ist es ein Glücksfall, dass irgendwann einmal etwas besser als geplant läuft. Auf die Mindestziele anderer darf das aber nullkommanull Einfluss haben.
Die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 100 bzw. 50kmh bedeutet ja auch nicht, dass man außerorts 100 und innerorts 50kmh fahren muss. Aber genau nach dieser Denke scheint der Kanzler beim Klimaschutz vorgehen zu wollen.
Ich hoffe wie gesagt auf Karlsruhe, dass dort diese Aufweichung des Klimaschutzgesetzes eine volle Breitseite abbekommt. Wobei Karlsruhe hier wohl nichts gegen das Schachern zwischen den Sektoren unternehmen wird bzw. kann, sondern die Aussetzung der jährlichen Überprüfung der Zielerreichung sollte für diese Breitseite sorgen.
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 18.04.2023 11:43 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Was ich bei der Logik (Wissing und Sektor) nicht kapiere und kein Spiegel/Zeit/Bild/ARD hinterhakt das:
Wenn Wissing patzt, welches Ministerium soll denn die Übererfüllung machen? Habeck?!
Ich erinnere: FDP Ministerien:
+ Verkehr
+ Finanzen
+ Justiz
+ Bildung
Wie wollen letztere Dreie CO2-Spar Kontingente aufrechnen um Wissing zu entlasten?
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Letzte Änderung: 18.04.2023 11:45 von cirr_s.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 18.04.2023 12:08 - vor 1 Jahr, 1 Monat
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Sei froh, dass die FDP kein weiteres "Emissionsministerium" besetzt, sonst müssten die beiden anderen Parteien einen weiteren vorsätzlich handelnden Nichterfüller kompensieren.
Wobei die FDP aber immer noch ein "Bremserministerium" innehat, wenn es darum geht, die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen auch zu finanzieren.
Ist schon irgendwie "genial" nach dem Motto "ihr müsst die Fehlentwicklungen beim Verkehr mitkompensieren, das dafür notwendige Geld bekommt ihr aber nicht".
Irgendwie ist das Markus-Söder-Niveau.
eppf
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Letzte Änderung: 18.04.2023 12:09 von eppf.
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