Priusfreunde.de

Für mich werden hier die 88 % als blind und dumm hingestellt:

Dass ein gewisser Käuferanteil diese Vorzüge gar nicht sehen will, ist die eine Seite der Medaille, dass lobbyseitig derart gegen das E-Auto gehetzt wird und an den Stammtischen auch heute noch die längst überholten Gegenargumente von vor 10
Jahren platt getreten werden, darf man auch nicht übersehen.

Und hier als arrogant:

Käme man von seinem hohen Ross herunter, könnte man ja plötzlich Gefallen am elektrischen Antrieb finden.

PS: nenn mir doch mal ein E-Auto was meinen Ansprüchen gerecht wird.

Wenn man sich viel Mühe gibt, kann man Aussagen, die sich jeweils auf einen Teil der 88% beziehen, natürlich auf sich übertragen. Um daraus ein
Wenn 88% der Neuwagenkäufer als blind, arrogant oder dumm bezeichnet werden
abzuleiten, bedarf es wohl eines Talentes, das sich mir nicht erschließt. Ich kann nicht erkennen, das sich hier jemand persönlich angesprochen fühlen muß.

LG
Klaus

Das erwarten die Deutschen von einem Elektroauto
Eine weltweite Studie der Unternehmensberatung Horváth zeigt, wie sehr die chinesischen Autobauer den deutschen Marken den Rang ablaufen und wie schwer es die Elektromobilität in Deutschland noch hat. Vor allem der Preis ist eine große Hürde. Die deutschen Autobauer drohen den Trend zu verschlafen.
[...]
Diese „BEV 2.0“ müssen laut der Untersuchung folgende Eigenschaften haben: Eine reale Reichweite von mehr als 400 Kilometern und eine Ladegeschwindigkeit die in maximal 20 Minuten 250 bis 350 Kilometer in die Energiespeicher presst.
www.elektroauto-news.net/news/erwartung-deutsche-elektroauto

LG
Klaus

Ich behaupte einmal, keiner wird hier im Forum widersprechen, dass BEVs für 50+% der potenziellen Käufer aus verschiedenen Gründen noch nicht tauglich sind, allen voran ist es der Preis.

So und jetzt drehen wir einmal den Spieß um und betrachten die 18% Verkaufsanteil, die wir schon hatten, die insbesondere durch eine negative Stimmungsmache auf derzeit 12% runtergepresst wurde.

D.h. mehr als ein Drittel der Leute, für die ein BEV tauglich ist, kaufen sich bereits eines, bzw. sie würden es tun, wenn es nicht wie derzeit insbesondere am Stammtisch schlechtgeredet würde.

Kein Mensch hier will einem Autokäufer einreden, er solle sich ein BEV kaufen, wenn entweder das Geld dafür nicht reicht oder das persönliche Fahrprofil nicht passt!

eppf

Also etwas weniger/ungefähr das was Model3/Y heute zu bieten haben?

Das gerade die im Artikel genannten Marken das nicht gerade günstig anbieten werden müsste doch jedem klar sein.

Ich glaube nicht, daß es am schlecht reden liegt. Es wird eher am Wegfall der Subvention / Kaufprämie liegen und somit wieder am Preis.

"Stimmungmache" impliziert: die sind zu doof, ich bin selbst schlau. Aber die Menschen kennen ihre Lebensrealität in der Regel sehr gut und wissen besser als der Minister, welche Heizung für ihr Haus und welches Auto für ihren Weg das beste wär.

kurzer schrieb:
Aber die Menschen kennen ihre Lebensrealität in der Regel sehr gut und wissen besser als der Minister, welche Heizung für ihr Haus ...Mit dieser Aussage liegst du ein klein wenig falsch. Ich kenne Leute, die haben sich im letzten Jahr für 15000 EUR noch schnell eine neue Gasheizung einbauen lassen, bei einer Bausubstanz, die absolut problemlos für eine Wärmepumpe tauglich wäre (Wärmebedarf 100 bis 120kWh pro qm) und der Heizungsbauer, der in seinem Leben bisher nur fossile Heizungen verbaute, hat zu einer richtigen Entscheidung gratuliert.

Woher soll auch ein Hausbesitzer, der nicht selbst nennenswert Energie in Eigenrecherche steckt, zu einer anderen Entscheidung kommen, wenn er sich auf den Heizungsbauer vor Ort verlässt, der am liebsten das macht, was er schon immer gemacht hat? Nein, der Hausbesitzer ist deshalb noch lange nicht dumm, er ist schlichtweg Opfer des fossilen Systems.

Ein deutlich 2-stelliger Prozentsatz der Käufer von 800000 fossilen Heizungen im letzten Jahr wird diese Entscheidung noch bereuen und dann wird es heißen "wenn ich das vorher gewusst hätte".

Wenn man die CO2-Problematik ernst nimmt, etwas anderes bleibt uns auch gar nicht übrig, dazu gibt es auch verpflichtende internationale Abkommen, müssen bei zu wenig Umsteigewillen die fossilen Brennstoffe bald mit Abgaben belegt werden, dass den Leuten die Augen tränen.

Eigenrecherche oder eine neutrale Beratung ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst.

Bei der Beurteilung von BEVs gibt es im Vergleich zu den Heizungen natürlich nennenswert Unterschiede, prinzipiell läuft es aber ähnlich.

eppf

Wenn man die CO2-Problematik ernst nimmt, etwas anderes bleibt uns auch gar nicht übrig, dazu gibt es auch verpflichtende internationale Abkommen, müssen bei zu wenig Umsteigewillen die fossilen Brennstoffe bald mit Abgaben belegt werden, dass den Leuten die Augen tränen.

Und bist du nicht willig, so brauch ich (in dem Fall finanzielle) Gewalt.
Schon mal darüber nachgedacht, dass nicht bei allen Leuten das Geld im Überfluss vorhanden ist? Für diese Herangehensweise wurden die Grünen gerade abgestraft.

Schon mal darüber nachgedacht, dass der CO2-Ausstoß massiv gesenkt werden muss?

Egal, wie hoch die Preise dann sein müssen, damit sie Wirkung zeigen, ohne zu Handeln wird es jedenfalls noch um ein Vielfaches teurer.

Ich finde es immer interessant, wie man den dahin galoppierenden Klimawandel in den Griff bekommen will, ohne den Leuten auch nur ein bisschen "weh tun" zu wollen.

Mit
- das geht nicht
- das ist zu teuer
- das ist nicht beliebt
- das wird nicht akzeptiert
gewinnt man in diesem Stadium keinen Blumentopf mehr. "Sanftere" Vorgehensweisen hätte man sich spätestens vor 20 Jahren einfallen lassen müssen, da wäre es noch mit deutlich weniger Knirschen im Gebälk gegangen.

Ich kann auch hier nochmals die einfache Frage stellen:
Welche Möglichkeiten siehst du denn, den CO2-Ausstoß massiv zu verringern, insbesondere im Verkehrssektor, der seine Hausaufgaben bisher komplett verweigerte? Vielleicht kennst du ja welche, die nicht an den Geldbeutel gehen.

Aber wir driften hier zu sehr ab. Was aber hierher gehört, die Verbrennerzulassungen müssen massiv runter und die BEV-Zulassungen massiv hoch. Wir dürfen nicht in 2035 bei einem ähnlich hohen Verbrennerbestand wie heute liegen, dann hätte der Verkehrssektor bei seinen Klimazielen vollumfänglich versagt.

Am besten wäre, die Zulassungszahlen gingen insgesamt runter, unabhängig von der Antriebsart, nur das ist in unserem Autoland politisch noch weniger gewollt.

Ohne es zu jetzt gezielt verifiziert zu haben, vermute ich einmal, dass wir zur Einhaltung der Klimaziele im Verkehr die Zahl der Bestandsverbrenner bis 2035 etwa halbiert haben müssen. So wie es derzeit läuft, ist das eine Illusion und dann bleibt nichts anderes mehr übrig, als die große Keule auszupacken.

Wenn das Trinkwasser einmal knapp wird und in gewissen Gegenden deshalb im Preis deutlich steigt bzw. sogar rationiert werden muss, kann man auch nicht sagen, das akzeptiere ich nicht. Pippi Langstrumpf funktioniert nicht.

eppf

Höre ich hier den Ruf nach einer Klimadiktatur?

Ich habe einige Beiträge aus "Aktuelle Zulassungszahlen" hier her verschoben. Ich bitte darum, daß jetzt wieder etwas sachlicher diskutiert wird.

kurzer schrieb:
"Stimmungmache" impliziert: die sind zu doof, ich bin selbst schlau. Aber die Menschen kennen ihre Lebensrealität in der Regel sehr gut und wissen besser als der Minister, welche Heizung für ihr Haus und welches Auto für ihren Weg das beste wär.
Ich bin überzeugt, daß das auf Dich bezogen zutreffend ist. Aber ich habe es gerade wieder erlebt, wenn ich das mal schildern darf: Frau eines Kollegen, den ich sehr schätze, eben weil er viel kann und keineswegs blöd ist, wollte für 2*80 km Pendelstrecke einen "Zweitwagen". Erstwagen ist wegen der Anzahl Sitze ein Opel Zafira. Es wurde ein Benziner X1. Weil man selbst mit einem Tesla lt. schwedischer Bekannten, die ein Model 3 fahren, im Winter nur 300 km weit kommt. Und außerdem gibts keine Ladesäule im Ort. Die war 3 Wochen später beim Rewe vorhanden. Aber viel wichtiger: sehr großzügiges Eigenheim mit Stellplatz auf dem Grundstück vorhanden. Er hätte angesichts Können und Qualifikation problemlos selbst ein Kabel legen und eine CEE-Dose anbringen können. Am Geld ist es auch nicht gescheitert, auch wenn das Haus noch einen Rest Kredit hat, ich kenne die Einkommen ungefähr.
Nein, "die Menschen kennen ihre Realität" ist nach meinen Erfahrungen nur anteilig zutreffend, wie auch sie sind blöd, faul, weltfremd oder bewundernswert intelligent. Ich schätze, auf mich treffen alle diese Einordnungen je nach Thema und Situation mal zu - ok, letzteres nur äußerst selten.

LG
Klaus

AvensisT27 schrieb:
Und bist du nicht willig, so brauch ich (in dem Fall finanzielle) Gewalt.
Schon mal darüber nachgedacht, dass nicht bei allen Leuten das Geld im Überfluss vorhanden ist? Für diese Herangehensweise wurden die Grünen gerade abgestraft.
Was genau wäre dein Vorschlag, damit der CO2-Ausstoß massiv gesenkt wird?

@Klaus:
Dein zuletzt aufgezeigtes Beispiel bringt es sehr gut auf den Punkt. Bei vielen Leuten ist absolut kein Bewusstsein vorhanden, dass sich etwas ändern muss, selbst wenn die neue Technik die eigenen Anforderungen bereits vollumfänglich abdecken könnte.

Es mündet leider oft in einer Fundamentalgegenwehr, wie z.B. auch bei der Windkraft. Da wird häufig gar nicht mehr die Frage gestellt, ob dieser oder jener Standort abgelehnt werden sollte, sondern man lehnt die Onshore-Windkraft am liebsten gleich generell ab. Da braucht man sich dann erst gar nicht mehr damit beschäftigen, ob es auch eindeutig sinnvolle Standorte gibt.

Die BEV-Verweigerer, die sich heute noch einen neuen Verbrenner kaufen, obwohl ein für BEV passendes Fahrprofil, eine eigene Lademöglichkeit und das nötige "Kleingeld" vorhanden ist, werden dafür sorgen, dass Autofahren schlussendlich für alle teurer wird.

Mit einem viel zu hohen Verbrennerbestand in den 30er Jahren wird man die Klimaziele im Verkehr derartig reißen, dass man nicht umhin kommen wird, die gefahrenen km über kräftige Spritpreiserhöhungen zu reduzieren. Dieses Geld wird man dann brauchen, um alternative Verkehrsmittel wie die Bahn zu ertüchtigen.

Wir leben übrigens heute schon in einer Klimadiktatur. Dieses Diktat wird aber nicht vom Menschen, sondern vom Klima ausgeübt! Nur die meisten Menschen haben das leider noch nicht realisiert. Das Klima wird uns von Jahr zu Jahr heftiger vorschreiben, was wir zu tun haben, um die Lebensgrundlage der Menschheit halbwegs zu erhalten. Mit jedem Jahr, das wir beim Handeln verschlafen, wird die Aufgabe schwerer und teurer.

eppf

eppf schrieb:
Mit einem viel zu hohen Verbrennerbestand in den 30er Jahren wird man die Klimaziele im Verkehr derartig reißen, dass man nicht umhin kommen wird, die gefahrenen km über kräftige Spritpreiserhöhungen zu reduzieren. Dieses Geld wird man dann brauchen, um alternative Verkehrsmittel wie die Bahn zu ertüchtigen.
eppf
Nein, nein, denn bis dahin gibt es ja die klimafreundlichen E-Fuels! Also alles in Butter...

Gruß Martin