Priusfreunde.de

Wie ich schon öfters angemerkt habe, man weiß nicht genau, ob die Rechnung aufgeht? Die Kunden und Käufer der kleineren Fahrzeuge haben (und hatten) wahrscheinlich nicht den dicksten Geldbeutel. Da musste immer schon ein kleineres und günstigeres Fahrzeug seinen Zweck erfüllen...

Ich war übrigens gerade selber mit einem Kleinwagen unterwegs, der Suzuki Ignis (altes Modell, letztes Baujahr 2008) meines ältesten Sohnes muss auch noch ab und zu bewegt werden. Und ich muss sagen, ich fahre ganz gern damit - Länge 3,80 m, sehr wendig! Aber kein Sparwunder, 4,5 bis 5,5 Liter dürfen es schon sein...

Gruß Martin

weinfux schrieb:
Wie ich schon öfters angemerkt habe, man weiß nicht genau, ob die Rechnung aufgeht? Da habe auch ich (wiederholt) die gleichen Zweifel.

Wenn es beschlossene Sache ist, dass die Verbrenner ihr Ende haben sollen, dann bleibt gar nichts anderes übrig, als auch für die Leute mit schmälerem Geldbeutel kleinere BEVs anbieten zu müssen. Da wäre es eben allerhöchste Zeit, damit anzufangen, auch diesen Markt zu bedienen, sonst geht dieser tatsächlich mehrheitlich in chinesische Hände über.

Und wehe, diese Modelle halten, was diese Hersteller versprechen, dann wird dieser Trend sehr schnell auch auf die nächsthöheren Modelle durchschlagen.

In meinen Augen spielen die Bestandshersteller mit ihrer Existenz, wenn sie nicht möglichst bald günstigere kleinere Modelle im Schauraum stehen haben. Zwischenzeitlich mit den großen Kisten erzielte Rekordgewinne kann man sich sonst bald in die Haare schmieren.

Aber dazu bräuchte es wohl eine strategische Denkweise, bei der nicht nur Gewinnmaximierung im Vordergrund steht.

Wann will man denn damit anfangen, wenn nicht zu Zeiten, wo die Gewinne nur so sprudeln?

eppf

Wenn du es so genau weißt werde Unternehmensberater und schreibe die Hersteller an.

Glaubst du, irgendein Unternehmensberater hat eine Chance, gewisse Konzerne via einer vorgestellten Langzeitstrategie vom Prinzip möglichst kurzfristige Gewinnmaximierung abzubringen?

Was glaubst du wohl, was ein Unternehmensberater von Blume erzählt bekäme, wenn dieser ihm sagen würde, dass Diess auf einem für den Konzern mehr zukunftsfähigen Weg war als der neue Vorstand?

Um nur ein Beispiel zu bringen, wo eine prinzipiell richtige Zukunftsentscheidung von einem Petrolhead wieder eingebremst wurde.

Es ist jedenfalls alles andere als eine exklusive Einzelmeinung von mir, dass die "gelbe Gefahr" in puncto E-Mobilität massiv am Anrollen ist.

eppf

Zitat:
Die Margen sind ein wichtiger Punkt: Renault beispielsweise hat gerade mitgeteilt, dass es für den Kleinwagen Zoe keinen Nachfolger geben soll. Größere Autos werfen eine höhere Rendite ab.

Das Gleiche ist beim Up von Volkswagen passiert und beim Smart. Auch bei Elektroautos gehen die Hersteller lieber in den High-End-Bereich. Da gibt es die Margen, die sie von den Verbrennern gewohnt sind. Aus Sicht der Unternehmen ist das verständlich. Aber als Gesellschaft brauchen wir schlicht andere Autos. Wir brauchen nicht zweieinhalb Tonnen schwere Autos für einen Besetzungsgrad von 1,2 Personen. Das ist absurd. Volkswirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist eine effiziente Mobilität, und das heißt: kleinere Autos, eine viel bessere Nutzung, daher ein möglichst hoher Sharing-Anteil, möglichst wenig private Autos und starke Alternativen zum Auto, die effizienter sind, also Bus und Bahn, und bei kurzen Wegen zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren.
- www.n-tv.de/politik/Wir-brauchen-schlich...article23834865.html

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Aus Sicht der Unternehmen ist das verständlich.
Wirklich? Was passiert, wenn die Nachfrage von Autos unterhalb 4 Metern und 20T€ von chinesischen oder indischen Herstellern gefüllt wird?

Dann wird man Joint Ventures eingehen. Diesen Markt mit Produkten zu bedienen, die in in Ländern mit niedrigerem Lohnniveau hergestellt werden, an denen man aber u.a. dank Nutzung der eigenen Vertriebskanäle dennoch mitverdient, dürfte eine probate Option sein.

Falls diese Join Ventures nicht schon mit anderen Unternehmen, die bisher keine Autos verkauft haben abgeschlossen wurden! Z.B. Serviceketten wie ATU oder Elektromärkte (Expert usw.)... Ich sag mal, die Chinesen wollen erobern und verkaufen!
Man sieht ja, wie das bei Tesla gehandhabt wird, Bestellung und Verkauf (meist) über's Internet und dann wird das Fahrzeug bei einer relativ kleinen (im Verhältnis zu den Glaspalästen) Niederlassung/Shop/Servicepoint abgeholt. Basta!
Bitte korrigiert mich, falls ich beim Ablauf falsch liege...?

Gruß Martin

Wollt grad sagen. Joint Ventures - mit wem? Welcher Chinesische Unternehmer braucht 2023 noch ein Joint Venture mit europäischen Konzernen einzugehen? Wir haben kein 1990 mehr ... *


* außer natürlich politische Agendas - gut denkbar !

Ganz andere Frage, (mir gingen grad die Koreaner durch den Kopf, fahren auch die die SUV-über-alles Strategie?): Wo bleiben eigentlich die Inder die ganze Zeit ?!

Hier noch mal die Serie im der Standard über die Entwicklung an der Kleinwagen 'Front'. eine gute, saubere Auflistung was es grad am Markt gibt an Kleinwagen, wie die Preisentwicklung zuletzt war und wie die nahe Angebotszukunft aussieht.

Billig ist bald ausverkauft: Allgemein und Top 20

Teil 1 (gestern, Einleitung und Übersichtstabellen):
www.derstandard.at/story/2000142365876/b...allgemein-und-top-20

Teil 2 (heute, mehr details zu den einzelnen Fahrzeugen, "BMW bis Nissan"):
www.derstandard.at/story/2000142365898/b...w-bis-renault-nissan

Teil 3 (morgen, "Peugot bis Toyota"?)
tbd.

Joint Ventures hin oder her, wenn man den Chinesen den Kleinwagenmarkt weitgehend überlässt und sich diese Dinger bewähren, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieselben chinesischen Hersteller sehr nennenswert auch in die größeren Fahrzeugklassen eindringen werden.

Derzeit gibt es sicherlich noch eine erheblich ausgeprägte Skepsis gegenüber Modellen aus China. Wenn aber gewisse Fahrzeuggrößen nur von China aus bedient werden, dann muss diese Skepsis per Definition fallen.

Ein Marktsegment, das ca. 1/3 aller verkauften Fahrzeuge ausmacht, leichtfertig mehr oder weniger komplett aus der Hand zu geben, kann ich vorsichtig ausgedrückt nur als mutig ansehen.

Irgendwie scheinen viele etablierte Verbrennerhersteller dem Irrglauben verfallen zu sein, man könne einmal verlorene Marktanteile später wieder zurückholen, Hauptsache momentan rollt der Rubel mit den margenstarken Modellen.

eppf

eppf schrieb:
Glaubst du, ... ?

Was glaubst du ... ?

Mein Glaube ist irrelevant. Nur so viel: er beinhaltet nicht die dauerhafte Beantwortung selbsterfundener Suggestivfragen von jemandem, der "schlauer" ist als die Summe Dutzender Manager mit Millionengehältern in einer Multimilliarden-Industrie, Staatsanwaltschaften, Arbeitsgerichten, Verkehrsministerien und vielen anderen gleichzeitig.

Statt mich was zu fragen, womit ich an deine allumfassende Weisheit in so ziemlich allen Lebensbereichen ohnehin nicht heranreichen würde, kannst du doch deinen Kenntnisstand direkt mit den Verantwortlichen teilen, ohne dich bei mir rückversichern zu müssen.


weinfux schrieb:
Ich sag mal, die Chinesen wollen erobern und verkaufen!
Alle... ! Nicht nur "die Chinesen".

Dann schreibe ich halt einmal nicht "glaubst du" sondern "kannst du einmal ohne integrierte Provokation antworten?"

Mit der Zeit wird das wirklich ätzend .

eppf

Egon schrieb:
Zitat:
Renault beispielsweise hat gerade mitgeteilt, dass es für den Kleinwagen Zoe keinen Nachfolger geben soll. Größere Autos werfen eine höhere Rendite ab.
Renault wird die Zoe deshalb eingestellt haben, weil der R5 und R4 (SUV) im Anmarsch sind.

Auf den R5 bin ich tatsächlich gespannt wie ein Flitzebogen. Mit der aktuellen Zoe hat Renault gute Arbeit geleistet, hoffentlich baut man darauf im R5 auf.