Priusfreunde.de

cirr_s schrieb:
Seit 40 Jahren etwa und sie sagen es immer noch durch "Dies ist ein Nichtraucherflug!" Da trügt ein bisschen dein Zeitgefühl. Wann schätzt du, dass z.B. Lufthansa ein umfassendes Rauchverbot einführte?

Es war 1998!

Ich erinnere mich noch an einen Lufthansaflug Ende der 80er Jahre, als ich selbst den Passagier auf den Sitz vor mir darauf aufmerksam machen musste, dass er im Nichtraucherbereich sitzt. Die Stewardess ist dagegen seelenruhig mehrmals an ihm vorbeigegangen, ohne etwas zu sagen.

eppf

Jetzt wo du's sagst, erinnere ich mich auch noch an einen dienstlichen Inlandsflug, auf dem zwischen Raucher- und Nichtrauchersitzen spontan ein kleiner (nur zwischen Kopfstütze und Decke) Vorhang von der Stewardess aufgehängt wurde - direkt vor dem Start, nachdem alle schon gute 20 Minuten drin gesessen hatten (im Rauch).

Noch mal zum OT: Ich flog in den 90ern nur zwei mal und dann in die USA. Deswegen vermutlich meine verallgemeinernde Erinnerung.**

So - wie finde ich den Bogen zum Thema? Mal stöbern .... ach hier:
eine frische SWR Umfrage (Abstimmung ist beendet):

Wie steht Ihr zu einem Tempolimit?
vom 31.1.2023
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/vo...t-31-januar-100.html

Ergebnis will ich nicht spoilern. Auf zum Click Bait

** verrechnet hab ich mich auch noch , 2020-1990=30 Jahre, nicht 40 . uups. Verrauchte Flüge aus den 80ern kenn ich noch als Kind.

Verkehrsexperten für strengere Tempolimits

Verkehrsexperten fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine Temporeduktion auf Österreichs Straßen. Für ein Limit von 30 km/h im Ortsgebiet, 80 km/h auf Freilandstraßen und 100 km/h auf Autobahnen gebe es „gute wissenschaftliche Gründe“, heißt es darin.
oesterreich.orf.at/stories/3192857/

Am Ende findet sich auch ein Link zu einer Seite mit einigen Studien zu diesem Thema: www.tempolimit-jetzt.at/studien/

eppf schrieb:


Sorry, in einer Notlage, wo man handeln muss, kann und darf man doch die kostenlosen low hanging fruits nicht ignorieren!

eppf


Ich finde brilliant, wie die Notlage in DE gesehen wird und nicht in China.
Weder dort, noch in Indien interessiert sich irgendwer fuer die Co2-Hysterie Westeuropas.

Gleichzeitig baut China massiv den Sektor des Elektroautos aus.

Ich habe bei meinen diversen Fahrten auf Autobahnen zunehmend den Eindruck, wir haetten bereits ein Tempolimit von 130 KmH. Kaum jmd. faehrt (erheblich) schneller.

Dass Indien und China kaum über ein Tempolimit zur Einsparung von CO2 diskutieren, dürfte wohl auch damit zusammenhängen, dass in beiden Ländern das Tempolimit auf der Autobahn bereits bei maximal 120 km/h liegt.

Womit sich die Frage stellt, ob der Anteil DEs durch diese Massnahme weltweit ueberhaupt irgendeinen Unterschied macht, denn ich bin unterdessen der Meinung, die EingangsDatensaetze der Statistiker passen nicht:

Wenn schon jetzt kaum jmd. erheblich schneller als das Zieltempo(-limit) faehrt, so ist die Einsparung offenbar so gering, dass es viel mehr Sinn macht, konsequent die Elektromobilitaet zu foerdern:

Diese fuehrt einerseits automatisch dazu, dass langsamer gefahren wird und ist dem Verbrenner minimum Faktor 2 im Gesamtwirkungsgrad ueberlegen.

Es gibt genug Leute, die auch konsequent Elektromobilität fordern. Mit ähnlich starkem Gegenwind wie beim Tempolimit.

tecis schrieb:
Weder dort, noch in Indien interessiert sich irgendwer fuer die Co2-Hysterie Westeuropas.

Wie sich Wissenschaftsleugner doch immer wieder selbst disqualifizieren...

Also ich wäre für einige wenige Tempolimit-Freie Sonntage - keine Blitzer, keine Kontrollen, keine Rettungswagen.

Danach kann man getrost 120/130 überall einführen, der Widerspruch dürfte gering ausfallen.

Da bekommt der Begriff "Sonntagsfahrer" gleich einen anderen Touch !

Oh, ...klick... , jetzt erst den schwarzen Sarkasmus bemerkt

tecis schrieb:
Womit sich die Frage stellt, ob der Anteil DEs durch diese Massnahme weltweit ueberhaupt irgendeinen Unterschied macht,...
Auf die Vokabel "weltweit" komme ich weiter unten zurück.

Wenn es so wenig ausmacht, nenne dann du mir endlich einmal ein paar Maßnahmen, wie man in D die bestehende CO2-Einsparungslücke bis 2030 im Verkehrssektor anderweitig schließen kann, wenn man der Meinung ist, dass man auf ca. 20% davon, die keinen Euro kosten würden, einfach so verzichten kann.

Bisher bekam ich noch nie eine Antwort mit brauchbaren Vorschlägen, wo eine einzelne Maßnahme auch nur ansatzweise so viel CO2 einsparen kann, wie ein Tempolimit.

Wenn ich an die ellenlange Liste zurückdenke, die Wissing neulich bei Maischberger als CO2-Einsparmaßnahmen aufzählte und jede davon so wirksam wäre, wie das Tempolimit, dann würde der Verkehrssektor seine Ziele bis 2030 sowas von übererfüllen.

Komme mir nicht mit weltweit! Wir haben hier bei uns unsere eigenen Ziele zu erfüllen und erst, wenn wir das schaffen, haben wir das Recht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, die es nicht fertig bringen.

Vor allem ist die deutsche Kritik an China total heuchlerisch. Wenn man es mit dieser Kritik nämlich ernst meint, dann darf man auch nicht für über 140 Mrd. EUR pro Jahr von dort "dreckig" produzierte Ware importieren.

Ach, das Zeugs von dort ist so schön billig und die dadurch entstehenden Emissionen inkl. Transport werden nicht uns angelastet? Einen schlimmeren klimapolitischen Offenbarungseid kann es nicht geben!

eppf

eppf schrieb:
dass man auf ca. 20% davon, die keinen Euro kosten würden, einfach so verzichten kann.



ich stelle die 20 % in Frage, weil ich gar nicht (mehr) sehe, dass wir in der Breite tatsaechlich so viel schneller fahren als Richtgeschwindigkeit.

In den Staedten hingegen koennte man evtl. dafuer sorgen, dass der noch ziemlich verbrennerlastige Verkehr vernuenftig fliesst. Ohne Stau - mit vernuenftigen Ampelschaltungen. Wie viel das wohl einsparen wuerde an Emissionen?

Ah, der Heilige Fließende Verkehr wieder.

Nein, in der Innenstadt muss man Verbrenner nicht freier fahren lassen, sondern so weit wie möglich abschaffen.

Vor allem finde ich es immer wieder interessant, wie man einen Verkehr fließend halten will, der den möglichen best-case Durchsatz massiv überschreitet.

Spätestens dann, wenn man mehr als eine Grünphase braucht, um über eine Ampel zu kommen, hilft die beste "Grüne Welle" der Welt nicht mehr weiter.

Aber Hauptsache, alles anzweifeln, was über Einsparmaßnahmen durch ein Tempolimit berichtet wird, das hat System. Dabei würde die Aussage, dass mir noch keine einzige Maßnahme genannt wurde, die bis 2030 eine ähnlich hohe CO2-Einsparung mit sich bringt, auch schon für das zuvor genannte Einsparpotenzial in Höhe von ca. 2 Mio. Tonnen pro Jahr ebenso schon richtig sein.

Dann wären es "nur" 800 Mio. Liter Sprit pro Jahr, die unnütz durch den Auspuff geblasen werden, anstelle der nun gut 2 Mio. Liter nach der neuer Berechnung des UBA.

Diese dann ca. 7 bis 8 TWh an vergeudeter Primärenergie machen sich auch so richtig "gut" zu Zeiten, wo man an allen Ecken und Enden hört "jede kWh zählt" und da ist nicht nur die kWh Strom gemeint.

Es gibt immerhin noch über 5 Mio. Ölheizungen hierzulande, die in direkter Konkurrenz zum Dieselkraftstoff stehen.

eppf